STRUKTURIERT FISCHEN - Tenkara AUSTRIA

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STRUKTURIERT FISCHEN

Dein Verhalten am Wasser bestimmt über kurz oder lang deinen Erfolg beim Fischen. Ein Tag gleicht nie (!) dem anderen. Auch am gleichen Gewässer, an der gleichen Stelle und auch nicht bei ähnlichen Umwelteinflüssen. Und oft wird auch eine Herangehensweise (Taktik und Technik) gewählt, die nicht wirklich das vorhandene Potential der zu befischenden Stellen ausschöpft und dann bei dir Unzufriedenheit hinterlässt.

Kaum aus dem Auto raus, rein in die Watbekleidung, Rute zusammenbauen, Flliegenfischerweste an (kein Check ob man auch wirklich alles dabei hat) und am kürzesten Weg zum Wasser und dann am Wasser immer wieder zu beobachten, ziel- und sinnlose Aktionen, wie:
  • schnelles Reinwaten zu einem Punkt, der die beste Wurfposition verspricht
  • ein paar schnelle Würfe (vielleicht den einen oder anderen Fisch fangen)
  • schnell weiter zur nächsten fangträchtigen Stelle
  • Fische verscheuchen
  • so den Eindruck erwecken auf der Flucht zu sein
  • und Chaos im und rund ums Wasser verbreiten.
So wirst du nie wirklich ankommen, in einen Flow kommen und deinen Fischtag genießen können !
(Der "Flow" ist ein Zustand, in dem ich mich optimal fordere (ohne zu über- oder unterfordern), ganz fokussiert bin und komplett in der Aufgabe aufgehe)


Manchmal, wenn das Wasser ganz still ist, dann kannst du die Fische über dich lachen hören.

 
                                               
Um mit Struktur und Erfolg fangträchtige Stellen zu befischen nachfolgend ein paar grundlegende Fragen und Situationen:
 
  • welche Wettersituation (Sonne, bewölkt, trübes Wetter, regnerisch,..) ?
  • wie ist die Wassersituation / Wasserstand (normaler Wasserstand, Niedrigwasser, erhöhter
  • Wasserstand, Wasser trüb oder klar,…)?
  • habe ich die Sonne im Rücken (Schatten) oder vor mir ?
  • muss ich gegen oder mit dem Wind werfen?
  • fische ich stromauf oder stromab?
  • kann ich im Wasser waten oder doch nur vom Ufer aus fischen?
 

Jede dieser Situationen (meist die Kombination aus mehreren Gegebenheiten / Rahmenbedingungen) erfordert spezielle Verhaltensweisen und es ist vielleicht auch eine Überlegung wert, nicht die naheliegendste Verhaltensweise zu wählen, sondern Alternativen in Betracht zu ziehen, wie zum Beispiel doch eine andere Wurfposition oder Wurfrichtung zu beziehen.
 
Ein paar grundlegende Hinweise, die sich bei mir bewährt haben und auch bei dir wirken werden, denn dann fängst du deine Fische. Auch in schwierigen Streckenabschnitten.
  • versuche, nicht jeden Fisch fangen zu wollen
  • der Fisch steht meist näher, als du denkst
  • zuerst die ufernahen Bereiche befischen. Danach “darfst” du dich am Ufer zeigen
  • unterdrücke möglichst den Drang zum ständigen Köder- bzw. Fliegenwechsel
  • nutze jede Deckung, denn du bist nicht unsichtbar
  • vermeide Schattenbildung, die Fische reagieren auf die Bedrohung „Schatten“ = Feind sofort
  • immer sofort anschlagbereit sein
  • beobachte das Wasser und erkenne mögliche Einstände, vorallem bei ruhigem Wasser
  • bewege dich mit Bedacht, denn auch im Wasser lauern für DICH Stolperfallen
  • schätze die Stärke der Strömung ein
  • finde die Besonderheiten der zu befischenden Stelle heraus
  • versuche die Beschaffenheit des Gewässergrundes zu ergründen (in das Wasser "hineinsehen")
  • beim flussabwärts Waten extrem vorsichtig sein
  • nimm auch Rücksicht auf die anderen Lebewesen (Insekten) im Wasser
  • im seichten Wasser immer stromauffischen
  • Aufmerksamkeit nicht nur nach vorne richten, sondern auch den Rückraum im Auge behalten

Ich strukturiere zu befischende Stellen in die drei folgenden Schritten und dazu nehme ich mir auch gerne ein paar Minuten Zeit.
 
SCHRITT 1: Wo könnten Fische stehen ?

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SCHRITT 2: Nun teile ich die zu befischende Stelle in 3 Zonen, sowie eine Standortzone ein.
SZ = Standortzone (ist der Ort wo ich stehe)
1 = Zone die als Erste abgefischt wird / Das Gute liegt oft so nah !
2 = Zone, die als Zweite abgefischt wird
3 = Zone, die als Dritte abgefischt wird

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Sehr oft wird der Fehler gemacht (und damit Fische vergrämt), dass
  • zu tief in den zu befischenden Abschnitt hineingewatet wird
  • Zonen überworfen werden


SCHRITT 3:
Nun teile ich den Abschnitt aus verschiedenen Standorten in sich überlappende Zonen und ich suche mir - egal ob flussaufwärts (roter Pfeil) oder flussabwärts (schwarzer Pfeil) fischend - einen jeweils passenden Standort.

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SCHRITT 4:
Legt man nun die Zonen aus Bild 2 und Bild 3 übereinander, so ergibt sich ein Raster an den man sich anhalten kann und somit die zu befischende Stelle mit Plan (Struktur) befischt.

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Abschließender Tipp !
 
Befreie dich von der Zwangsvorstellung, eine andere als die gerade gewählte Stelle sei besser und ergiebiger, sondern nimm dir Zeit und setze dich mit der Stelle gründlich(er) auseinander, die du im Augenblick befischst, denn die Fische und der Fluss sind überhaupt nicht mitfühlend. Die Strafe für Lässigkeit oder Hektik kommt sofort.
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